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Gesundheit

Selbstsorge im Grünen: Wie Gartenarbeit die Gesundheit fördert

Unser Körper ist unser Garten, und unser Wille der Gärtner. Diesen Ausspruch hat Shakespeare in seinem Stück Othello einer Figuren in den Mund gelegt. Tatsächlich tut jeder, der seine Pflanzen pflegt, auch seiner Gesundheit Gutes. Das aus mehreren Gründen. Ein Blick auf die verschiedenen Pluspunkte zeigt, warum die Gartenarbeit zuletzt selbst in den Städten beliebt geworden ist.

Gartenarbeit sorgt für regelmäßige Bewegung

Der erste Gesundheitsvorteil ergibt sich durch regelmäßige Bewegung. Damit ist nicht nur das Umgraben und aufwändiges Anpflanzen gemeint. Die kleinen Spaziergänge zum Gießen und der freudige Spaziergang, auf dem die Ernte eingesammelt wird, gehören dazu. Anders als beim Marathonlauf oder dem Programm im Fitnessstudio gibt es im Garten genug Zeit für Verschnaufpausen. Die Bewegung ist nicht übermäßig anstrengend und kann von Menschen jeder Generation genutzt werden. Es handelt sich um kleine und regelmäßige Betätigungen. Betätigungen, die Spaß machen. Solche, die sich leicht zu einer festen Routine werden. Und dabei hält ein Garten mit Obst- und Gemüsepflanzen mit der Zeit ein schmackhaftes Belohnungsprogramm bereit. Die Gartenarbeit verspricht Gamification auf analoge Weise.

Frische Luft und Sonnenlicht tun dem Körper gut

Der zweite Vorteil des Gartens ist die Bewegung unter freiem Himmel. Man kann den Kopf im Garten durchlüften und das Gehirn wird mit viel Sauerstoff versorgt. Auch der Kontakt mit der Sonne wirkt sich positiv aus. Unter dem Einfluss von Sonnenlicht produziert der Körper Vitamin D. Selbst im Winter und an wolkigen Tagen hat das natürliche Licht diesen Effekt. Unter dem Licht der üblichen Zimmerlampen bleibt er dagegen aus. Studien zeigen außerdem, dass die Wahrnehmung von Licht die Stimmung aufhellt und das emotionale Wohlbefinden verbessern kann.

Gesund genießen und kulinarisch gut aufgestellt sein

Nutzgärten bieten zur Erntezeit einen dritten Vorteil. Durch selbst gezüchtetes Obst, frisches Gemüse und feine Kräuter wird eine gesunde Ernährung unterstützt. Im Vergleich mit Obst aus dem Gewächshaus kann der Nährstoffgehalt noch besser ausfallen. Beim Geschmack wird die eigene Ernte ohnehin punkten. Viele Gärtner bereiten damit ausgewählte Spezialitäten zu und genießen diese im Freundeskreis. Dieser Genuss bietet eine viel gesündere Ernährung als industriell verarbeitete Fertigkost. Er hat eine ausgezeichnete Ökobilanz. Und ein geselliger Genuss führt zu einem sozialen Miteinander, das entspannt und den Menschen stärkt. Auch der freudige Austausch von neusten Rezeptideen ist unter Gärtnern nicht unüblich.

In einem schön gestalteten Stauraum im Garten können Werkzeuge für das Gärtnern und Behälter für die Ernte bequem vor Ort aufbewahrt werden. Dass rustikales Gartenwerkzeug und ein schöner Weidekorb zum Einsammeln von Obst und Gemüse für noch mehr Freude sorgen, weiß jeder Gartenfan. Auch Dinge wie ein Sonnenhut oder eine kleine Erfrischung können an einem solchen Platz gut aufbewahrt werden.

Der Garten als regenerativer Rückzugsort

Im Prinzip ist der Garten der ideale Ort zum Ausgleich der persönlichen Work-Life-Balance. Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Aufenthalt im Grünen die Gemütslage verbessern kann. Nicht ohne Grund wird er bei manchen Behandlungen gegen Burnout gezielt eingesetzt. In Japan sind Methoden wie "Waldbaden" selbst von Krankenkassen anerkannt. Beim Waldbaden handelt es sich um Spaziergänge und Wanderungen durch grüne Waldgebiete.

Einige Vorteile davon: Die Menschen kommen in der angenehmen Geräuschkulisse der Natur zur Ruhe. Sie nehmen den unbändigen Lebenswillen der grünen Umgebung wahr. Und sie atmen Terpene ein. Das Einatmen dieser pflanzlichen Botenstoffe soll sich positiv auf das Immunsystem und die Gesundheit auswirken. Von den meisten Vorteilen des Waldbadens profitieren auch Menschen, die Gartenarbeit leisten. Und in dem Fall haben sie ihren regenerativen Rückzugsort unmittelbar vor der Haustür.

So macht der Garten Menschen auf sich selbst aufmerksam

Seelisch und gesundheitlich hilft die Gartenarbeit an einer weiteren Stelle. Ein schöner Garten ist stets ein Projekt der Gestaltung. Selbst wo sie als wilde Gärten gehalten werden, überlegen sich Menschen ausführlich, wie sie diesen am besten gestalten können. Sie schaffen ein privates, abgestecktes, grünes Paradies nach ihren Vorlieben. Dabei gibt der Garten viel von dem zurück, was man an Arbeit in ihn hineinsteckt.

Der große Pluspunkt an dieser Stelle: Indem Gärten wachsen und gedeihen, machen sie die Menschen auf ihre Selbstwirksamkeit aufmerksam. Sie zeigen dem Gärtner, dass er mit seinen eigenen Händen etwas in der Welt bewegen kann. An ihnen wird deutlich, was für schöne Dinge selbst mit kleinem Aufwand entstehen können. Aus psychologischer Sicht kann die Stärkung der Selbstwirksamkeit viele positive Effekte haben. Sie stärkt Menschen zum Beispiel in einem besseren Umgang mit Stressbelastungen. Und dass ein guter Umgang mit Stress auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, steht außer Frage.

Gärten schaffen bewusste Zeit abseits von Bildschirmen

Verbreitet ist Gartenarbeit heute nicht allein auf dem Land. Selbst in Städten mit wenig Grünflächen widmen sich viele Menschen ausgewählten Gartenprojekten. Manche hegen und pflegen einen Urban Garden. Andere teilen sich mit Freunden einen kleinen Gemeinschaftsgarten auf dem Land oder versuchen, große Balkonbereiche bestmöglich und bienenfreundlich zu begrünen. Was auffällt: Heute widmen sich viele junge Menschen der Gartenarbeit. Und mancher davon verbindet einen weiteren Pluspunkt mit dem Gärtnern.

Die Gartenarbeit öffnet einen Raum für Digital Detox. Sie sorgt für eine Zeit, in der wir auf Blumen statt auf Bildschirme blicken. Menschen, die ansonsten viel an Bildschirmen arbeiten, tut das gut. Viele junge Verbraucher, die eine digitale Übersättigung durch Social Media empfinden, kommen im Garten zur Ruhe. Der Weg in den Garten ist für viele der Gang zu mehr Achtsamkeit. Und im Gegensatz zum hektischen Alltag des Berufslebens ist die Gartenzeit mit einer bewussten Entschleunigung verbunden. Einem langsamen Arbeiten, das echte Früchte hervorbringt. In einer Umgebung, die den Menschen mit allen Sinnen anspricht und sprichwörtlich den Horizont für Neues öffnen kann.

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